Operatives Vorgehen

Wie sieht die Therapieplanung aus?

Vor einer Implantation müssen Entzündungen an anderen Zähnen und dem Zahnfleisch behandelt und ausgeheilt sein. Das Gebiss sollte weitgehend saniert sein. Vor dem Einsetzen der Implantate wird vom Zahnarzt eine prothetische Therapieplanung durchgeführt. Hierbei spielen sowohl die lokalen Gegebenheiten in der Mundhöhle als auch die Wünsche und Vorstellungen des Patienten eine entscheidende Rolle. Für die Therapieplanung ist neben der klinischen Untersuchung auch die Anfertigung von Röntgenaufnahmen notwendig, um das Knochenangebot zu beurteilen.

 

Ist es sinnvoll, vor der Implantation eine DVT (Dentale Volumentomographie) oder CT (Computertomographie)-Aufnahme durchzuführen?

Das Hinzuziehen eines DVTs oder CTs für die Implantatdiagnostik ist nur in seltenen und extrem komplizierten Ausnahmefällen notwendig. Hierbei muss der diagnostische Nutzen immer in Relation zu der nicht unerheblichen Strahlenbelastung und nicht zuletzt zu den mit dieser Aufnahmetechnik verbundenen Kosten gebracht werden.

 

Wie sieht das operative Vorgehen aus?

Eine generelle Beschreibung des Eingriffs ist sehr schwierig, da das implantat-chirurgische Spektrum sehr breit ist. Je nach Knochenqualität und -quantität kann der Eingriff einen unterschiedlichen Umfang und Schwierigkeitsgrad darstellen.

Einfache Implantationen werden in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt. Größere Eingriffe, bei denen mehrere Implantate eingesetzt werden oder gar der Kieferknochen zunächst erst für die Implantataufnahme aufgebaut werden muss, können selbstverständlich auch in Allgemeinnarkose durchgeführt werden. Hierbei kann im Wesentlichen dem Patientenwunsch entsprochen werden.

 

Die Nahtentfernung erfolgt nach etwa einer Woche. Man unterscheidet prinzipiell die Spätimplantation, bei nach der Entfernung des Zahnes zunächst abgewartet wird, bis der Knochen ausheilt, d.h. das Zahnfach, in dem sich ursprünglich der Zahn befand, sich wieder mit Knochen füllt. Nach 3 bis 4 Monaten oder gegebenenfalls auch später wird das Implantat in den Knochen eingebracht. Die grundsätzlich andere Möglichkeit ist, den Zahn zu entfernen und sofort durch ein Implantat zu ersetzen. Man spricht von der sog. Sofortimplantation. Prinzipiell unabhängig vom Zeitpunkt der Implantation (Sofort oder Spätimplantation) kann auch der Zeitpunkt der Eingliederung des Zahnersatzes auf den Implantaten variieren.

Die Entscheidung für das jeweilige Vorgehen ist von Fall zu Fall verschieden und sollte individuell unter Betrachtung aller wesentlichen Gesichtspunkte in einem Beratungsgespräch erfolgen.

 

Wie muss man sich nach der Operation verhalten?

Informationen zum Verhalten nach dem Operativen Eingriff bietet unser Merkblatt.

 

Ist eine Implantation mit großen Risiken verbunden?

Die Risiken und Operationsfolgen einer Implantation sind mit denen anderer oralchirurgischer Eingriffe, z.B. einer operativen Zahnentfernung, vergleichbar. Hierzu gehören eine postoperative Schwellung oder die Ausbildung eines Blutergusses. In Einzelfällen kann es im Seitenzahnbereich des Unterkiefers zu einer Irritation des Nervs kommen, der das Kinn und die Unterlippe versorgt. Je nach Schwere kann es zu einem Taubheitsgefühl kommen, das unterschiedlich lang anhalten kann. Postoperative Schmerzen können durch die Einnahme eines geeigneten Schmerzmittels gut behandelt werden.
Bei kleineren Implantationen sind die Patienten bereits am nächsten Tag wieder arbeitsfähig.

 

Kann eine Implantation immer problemlos durchgeführt werden?

Lokale Faktoren:
Die wichtigste Voraussetzung für das erfolgreiche Einsetzen eines Implantates ist ein ausreichendes Knochenangebot. In der Höhe werden mindestens 8 und in der Breite mindestens 5 mm benötigt. Ist dieses, z.B. aufgrund eines Unfalls oder eines massiven, parodontitis-bedingten Knochenverlustes, nicht mehr gegeben, müssen vor oder zeitgleich mit der Implantation chirurgische Maßnahmen getroffen werden, um den Kieferkamm aufzubauen. Hierfür wird in unserer Praxis ausschließlich körpereigener Knochen verwendet. Um ein optimales ästhetisches Erscheinungsbild, insbesondere im Frontzahngebiet, zu erzielen, sind häufig auch chirurgische Korrekturen am umgebenden Zahnfleisch notwendig.

Allgemeine Faktoren:
Als allgemeine Risikofaktoren für Implantate gelten starker Tabakkonsum, ein nicht optimal eingestellter Diabetes, starke Störungen der Blutgerinnung und bestimmte Knochenkrankheiten. Drogen- und Medikamentenmissbrauch können sich ebenfalls negativ auf die Implantatprognose auswirken. Altersbedingte Osteoporose scheint hingegen keinen negativen Einfluss auf den Implantaterfolg zu haben.

 

Wann werden Implantate mit dem Zahnersatz versorgt?

Damit die Implantate ungestört im Kieferknochen einheilen können, sollten sie eine bestimmte Zeit nicht mit Zahnersatz versorgt werden. Diese Phase dauert in Abhängigkeit der Knochenqualität 2 bis 6 Monate. In der Zwischenzeit ist der Patient mit einem provisorischen Zahnersatz versorgt. In einigen Fällen, z.B. bei der Versorgung des zahnlosen Unterkiefers, können auch in Abhängigkeit der Zahnersatz-Konstruktion die Implantate auch sofort prothetisch versorgt und auch mit Kaukräften belastet werden. Für andere Situationen fehlen Langzeitergebnisse, die belegen, dass eine Sofortbelastung der gesetzten Implantate zu einer genauso hohen Erfolgsrate führt, wie die Spätbelastung (nach der 2 bis 6monatigen Einheilphase).