Herdsuchen

Unter einer Herderkrankung versteht man die Wirkung eines lokalen Krankheitszustandes auf den Gesamtorganismus bzw. auf nicht in unmittelbarer Umgebung zum Krankheitsprozess gelegene Strukturen oder Organe.

Die Herdsuche im Mundbereich ist insofern relevant, als die Keimbesiedlung des Mund- und Rachenbereiches besonders intensiv ist und hier eine wichtige Eintrittspforte vorliegt. Die gute Durchblutung kann zu einer Streuung der Keime in die Blutbahn führen. Im Mund entstehende Infektionen können sich zu Logenabszessen weiterentwickeln und schwere Krankheitsbilder (z.B. Endokarditis) nach sich ziehen.

Ursache der Infektionen können tiefe kariöse Defekte mit Beteiligung der Zahnpulpa, Entzündungen an den Wurzelspitzen, Entzündungen des Zahnhalteapparates und des periimplantären Gewebes, verlagerte und retinierte Zähne, insbesondere Weisheitszähne, infiziertes Knochenaufbaumaterial sowie durch Zähne bedingte Entzündungen der Kieferhöhlen.

Die Herdsuche erfordert eine klinische und röntgenologische Untersuchung. Ziel der Therapie ist die möglichst vollständige Beseitigung der Infektionsursachen durch zahnärztliche und oralchirurgische Maßnahmen. Die Therapie erfolgt durch uns allein und in Zusammenarbeit mit Ihrer Hauszahnärztin bzw. Ihrem Hauszahnarzt. Mitunter ist es notwendig, andere Fachdisziplinen hinzuzuziehen.