Behandlung von Mundschleimhauterkrankungen

Was sind Mundschleimhautveränderungen?

Die Erkrankungen der Mundschleimhaut sowie ihr klinisches Bild sind sehr vielfältig und genauso die Möglichkeiten einer sinnvollen Klassifizierung. Die Ursachen von Mundschleimhautveränderungen können bakterielle oder virale Infektionen, Pilzinfektionen, eine übermäßige Beanspruchung der Schleimhaut, z.B. durch starken Tabakkonsum oder durch Prothesen bzw. scharfkantige Füllungen, Autoimmunerkrankungen, überschießende Reaktionen des Immunsystems und Krebserkrankungen sein. Manchmal stellen Mundschleimhautveränderungen Teilsymptome oder Vorboten einer generellen Haut- oder gar systemischen (den ganzen Körper betreffend) Erkrankung dar. Bei einigen Veränderungen kann auch die Ursache nicht restlos geklärt werden, man spricht von sog. idiopathischen Erkrankungen. Einige Erkrankungen sind nach wie vor nicht in allen Details, insbesondere was ihre Krankheitsentstehung anbetrifft, geklärt.

 

Diagnostik von Mundschleimhautveränderungen

In einem Teil der Fälle ist eine Blickdiagnose nicht möglich. In einem solchen Fall ist eine kleine Probeentnahme und pathohistologische bzw. immunhistologische Untersuchung sinnvoll. Bei Verdacht auf eine systemische Erkrankung wird ein Internist zur Diagnosefindung mitherangezogen. Zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut gehören die Leukoplakie, der Lichen planus, Candida-Infektionen, Aphthen, Fibrome, Epuliden und Herpes-Infektionen.

 

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Akute Entzündungsformen werden in der Regel medikamentös durch lokale Anwendung von Spülungen oder Salben behandelt. Bei über das Schleimhautniveau wachsenden Veränderungen kann eine chirurgische Entfernung sinnvoll sein.

Chronische Erkrankungen bzw. Mundschleimhautveränderungen, die über viele Jahre bestehen, sollten regelmäßig nachkontrolliert oder im Ganzen entfernt werden. In akuten, schmerzhaften Phasen steht ebenfalls die medikamentöse Therapie im Vordergrund.

Einige Veränderungen sind zwar per se gutartig, können sich aber nach einer Zeit zu einer Krebserkrankung entwickeln. Sie bedürfen daher in besonderem Maße einer sehr peniblen und regelmäßigen Nachkontrolle und gegebenenfalls einer pathohistologischen Abklärung.

 

Abbildung:
Häufige Mundschleimhautveränderungen: Leukoplakie (a), Lichen planus (b), Lichen planus, erosive Form (c), Plattenepithelkarzinom (Mundkrebs) (d), Epulis (e), Papillom (f)